Raum 3

Was wir auf den ersten Blick sehen sind „Linien“ und/oder „Wellen“. Wieder vordergründig. Der Hintergrund ist und bleibt unergründlich tief. Die Linien kreuzen sich nicht, die Wellen zum Teil. Sie haben eine bestimmte Anordnung; es ist, als ob dieser klare Rhythmus, der dadurch entsteht, etwas Taktähnliches pro Werk abbildet. Dieser Rhythmus scheint ohne den im Hintergrund fließend ineinander übergehenden Farbharmonien gar nicht existieren zu können. Und umgekehrt.

Was stellt der Hintergrund mit seiner unterschiedlichen Farbgebung dar? Sind es Phasen? Lebensabschnitte? Bestimmte Zeiten?
Die Linien und Wellen füllen die komplette Breite bzw. Höhe der Leinwände – wo kommen sie her und wo führen sie hin? Sind sie überhaupt endlich? Und auch hier – was stellen sie dar? Routineartige, monotone Abläufe? Unterschiedlichste Abläufe, die alle gleich lange dauern, uns jedoch subjektiv unterschiedlich lang vorkommen?
Oder hat alles nichts mit Subjektivität zu tun, sondern mit dem Erklärungsversuch für unser menschliches Verständnis der Zeit an sich?

Eines ist sicher: Aristoteles1 hätte diesen Raum hervorragend zur Veranschaulichung seiner Maxime und der (heute noch gültigen) Grundlage der Physik gebrauchen können. Er war der erste, der erkannte, dass ein Kontinuum von Raum und Zeit herrscht: Zeit lässt sich in unendlich viele Zeitintervalle einteilen – sie wird mithilfe gleichbleibender Bewegung gemessen; und auch umgekehrt – Bewegung wird mittels der Zeit gemessen: Zeit und Bewegung bstimmen sich wechselseitig.

Abgesehen von der sachlichen Kost der philosophischen Physik gibt es zu diesem Raum auch eine rein vergnügliche Passage von Wilhelm Busch aus „Maler Klecksel“ (1884):

 Hartnäckig weiter fließt die Zeit;
Die Zukunft wird Vergangenheit.
Von einem großen Reservoir
Ins andre rieselt Jahr um Jahr;
Und aus den Fluten taucht empor
Der Menschen buntgemischtes Korps.
Sie plätschern, traurig oder munter,
́n bisserl ́rum, dann geht́s unter
Und werden, ziemlich abgekühlt,
Für längre Zeit hinweggespült. –
Wie sorglich blickt das Auǵ umher!
Wie freut man sich, wenn der und der,
Noch nicht versunken oder matt,
Den Kopf vergnügt erhoben hat.“

Auf einem Gemälde lassen sich mit etwas Phantasie sogar Köpfe erkennen… Finden Sie es?

1 Griechischer Philosoph (384 – 322 v.Chr.)

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1 – A 19110 x 170 cm2 600,- €
2 – B 40100 x 140 cm1 800,- €
3 – B 41120 x 160 cm2 400,- €
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Alle Bilder Ölfarbe, Keilrahmen-Leinwände, unterschiedliche Maltechniken

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